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Frauenweis(s)heiten im Juli

Als junge Frau hat Agnes Fuchs-Pfyl zehn Kinder grossgezogen. Das gab es früher oft. Doch sie hat nur ein einziges leibliches Kind. Bei den anderen sind die Mütter kurz vor oder nach der Geburt gestorben, und Agnes ist ganz selbstverständlich in die Bresche gesprungen. Zuerst waren es drei Kinder, denen sie die Mutter ersetzte, später noch einmal sechs. Die Umstände waren beide Male entsetzlich traurig. Sie hat sich aufgerappelt und mit Gottvertrauen das Leben immer wieder neu angepackt.

Wir beschäftigen uns auch mit zwei Freundinnen und ihren unterschiedlichen Lebenschancen. Diese haben Auswirkungen bis ins Alter. Schliesslich haben wir im Juni die GrossmütterRevolution am Marktstand in Luzern vertreten und dabei tolle und auch erstaunliche Begegnungen gemacht.

Wir freuen uns, wenn Sie unseren monatlichen, elektronischen Brief lesen und im Sinne der Vernetzung an Menschen aller Generationen weiterleiten.

Die Arbeitsgruppe Frauen-Weis(s)heiten
Monika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
Agnes Fuchs-Pfyl erlebt Schreckliches in ihrem Leben und behält trotzdem ihr Gottvertrauen
Agnes Fuchs-Pfyl erlebt Schreckliches in ihrem Leben und behält trotzdem ihr Gottvertrauen

«Ech cha met em Herrgott ned wättere»

Foto und Text: Bernadette Kurmann

Agnes Fuchs-Pfyl hat zehn Kinder gross gezogen. Nur eines von ihnen ist ihr eigenes. Sie ist eine gute Schülerin, doch in der Schule gefällt es ihr nicht. Zu oft langweilt sie sich, weil die Buben den Stoff nur langsam begreifen. Sie liebt die Haus- und Handarbeit und will arbeiten wie ihre Mutter. «Sie hat Tag und Nacht geschuftet.» Ihre Vorbilder sind die älteren Schwestern, die in der Fremde «dingen». Mit 17 Jahren sucht sie eine Stelle als Magd und kommt auf einem prächtigen Hof im Kanton Zug zu einer Familie mit drei Mädchen. Agnes heiratet zweimal. Den ersten Ehemann verliert sie nach einem furchtbaren Unglück. Der zweite ist der Mann ihrer Schwester, die während der Schwangerschaft von sechs Kindern wegstirbt. «Ich wusste, das ist mein nächster Auftrag.»

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Das Leben ist ungerecht

Bernadette Kurmann

Wir hatten uns vor 50 Jahren in Rom kennengelernt, Franca und ich. Ich war 19, sie drei Jahre älter. Als Au-pair-Mädchen wollte ich Italienisch lernen. Sie arbeitete am selben Ort und war für mich der Inbegriff einer schönen Römerin. Wir putzen, wuschen ab, bedienten Rombesucher, alte Bewohnerinnen und Studentinnen. Wir freundeten uns an und mochten uns.

Flugs war das Jahr in Rom vorbei, und ich bereitete mich auf meinen Beruf vor. Nach ein paar Jahren besuchte mich Franca in der Schweiz. Sie war inzwischen verheiratet und hatte einen kleinen Sohn. Danach hörte ich nichts mehr von ihr. Bis im letzten Jahr vor Weihnachten. Eine junge, italienische Frauenstimme war am Telefon. Ich hörte Franca und Rom. Ob ich mich erinnere? Natürlich erinnerte ich mich. Mein Italienisch musste ich sehr weit herholen, aber ich verstand, dass mich Franca sehen möchte. Ich lud sie in die Schweiz ein. Nein, sie möchte nicht reisen. Also versprach ich, sie zu besuchen.

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AKTUELL
Engagierte Gespräche am Stand der GrossmütterRevolution am Märtplatz 60plus in Luzern
Engagierte Gespräche am Stand der GrossmütterRevolution am Märtplatz 60plus in Luzern

Ihr müsst lauter werden, damit ihr gehört werdet!

Text und Foto: Monika Fischer

Im Juni war die GrossmütterRevolution zusammen mit 30 weiteren Organisationen mit einem Stand am Märtplatz 60plus in der Kornschütte in Luzern vertreten. Acht Stunden lang herrschte reges Kommen und Gehen. Neugierig näherten sich insbesondere Frauen dem bunten Stand. «Kenne ich nicht», oder: «Noch nie gehört.» So antworteten die meisten auf die Frage, ob sie die soziale Bewegung kennen. Viele wollten mehr darüber wissen und stimmten den Anliegen der GrossmütterRevolution heftig zu. «Eine gute Sache. Ihr Frauen der GrossmütterGeneration seid das Kapital der Schweiz», lautete eine der von uns gesammelten Rückmeldungen.

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