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Frauenweis(s)heiten im März

Silvia ist eine Stehauf-Frau. Sie lässt sich auch in ausweglosen Situationen nicht unterkriegen. Sie heiratet jung und bekommt innert kurzer Zeit drei Kinder. Ihr Mann ist im Beruf sehr erfolgreich. Privat hat er psychische Probleme, entwickelt verschiedene Phobien und wird deswegen immer mehr zum vierten Kind. Nach 22 Ehejahren entdeckt Silvia, dass er seit langem Bordelle besucht. „Ich habe das gebraucht“, sagt er. Es folgen Jahre der Ehetherapie und ein gehässiger Scheidungskrieg. Mit 47 verlässt Silvia ihren Mann und steht ohne Arbeit und Geld auf der Strasse. In dieser Zeit übernimmt sie jede Arbeit. Schliesslich findet sie eine Anstellung und auch eine neue Liebe.

Früher behandelten die Banken ihre Kundinnen und Kunden wie Könige. Ihr Service war gratis. Inzwischen sind sie knausriger geworden. Seit der Krise mit Lehman Brothers brauchten die Banken neue Einnahmequellen – und fanden sie bei ihren treusten Kundinnen und Kunden. Diese bezahlen für den Service in der Zwischenzeit immer mehr, oder sie erledigen ihre Geschäfte am bankeigenen Computer. Aber nicht alle alten Menschen kommen damit zurecht. Bernadette Kurmann nennt dieses Verhalten der Banken skandalös.

Seit Jahrzehnten blieben Angehörige, die ihre Männer und Kinder pflegten, von der Politik unbeachtet. Sie arbeiteten bis an die Grenzen ihrer Belastung und hatten dafür kaum Anerkennung. Der Wert ihrer Arbeit wird auf jährlich an die 10 Milliarden Franken geschätzt. Nun kommt Bewegung auf. Pflegende Angehörige sollen einen Steuerabzug bekommen, und sie werden für ihre Arbeit sogar gefeiert. Das weckt bei Monika Fischer zwiespältige Gefühle.

Monika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer
fischerabt@bluewin.ch


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
«Ich hätte bis ans Ende meiner Tage zum ihm gehalten, wenn…»
«Ich hätte bis ans Ende meiner Tage zum ihm gehalten, wenn…»

Ich bin eine hoffnungslose Optimistin

Foto und Text: Bernadette Kurmann

Silvia Sticher* ist eine Stehauf-Frau. Sie lässt sich auch in ausweglosen Situationen nicht unterkriegen. Sie heiratet jung und bekommt innert kurzer Zeit drei Kinder. Ihr Mann ist im Beruf sehr erfolgreich. Privat hat er psychische Probleme, entwickelt verschiedene Phobien und wird deswegen immer mehr zum vierten Kind. „Ich hätte ans Ende meiner Tage zu ihm gehalten.“ Nach 22 Ehejahren entdeckt sie, dass er seit langem Bordelle besucht. „Dies ist ein heftiger Schlag in die Magengrube!“ „Ich habe das gebraucht“, sagt er. Es folgen Jahre der Ehetherapie und ein gehässiger Scheidungskrieg. Mit 47 verlässt Silvia ihren Mann und steht ohne Arbeit und Geld auf der Strasse. In dieser Zeit übernimmt sie jede Arbeit. „Es gab keine, die ich nicht gemacht hätte.“ Silvia ist energiegeladen und ideenreich. Schliesslich findet sie eine Anstellung bei einem guten Chef und auch eine neue Liebe.ent und hartnäckig. Unabhängig gegenüber Männermacht und meint: «Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe.»

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Unanständig und skandalös

Bernadette Kurmann

​Das waren noch Zeiten, als die Banken ihre Kundinnen und Kunden wie Könige behandelten. Früher, man höre und staune, wurden Kontobesitzerinnen geradezu umworben, ihre Einzahlungen über die Bank zu tätigen - gratis. Mit den Jahren wurden die Banken knausriger. Hier wurde eine Zusatzgebühr verlangt, dort kostete eine Dienstleistung plötzlich etwas. Besonders schlimm kam es vor zehn Jahren, als Lehman Brothers die Bankenkrise einleiteten und Geldanlegen fast zum Verlustgeschäft wurden. Neue Einnahmequellen waren gesucht. Dabei entdeckten die Banken ihre Kundinnen und Kunden wieder. Ihre treue Kundschaft, die sie vor lauter Börsen- und Investmentgeschäften vorher ganz vergessen hatte. Doch der Umgang der Banken mit ihnen ist in der Zwischenzeit oft unfreundlich, unanständig und skandalös geworden.

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AKTUELL

Wertschätzung für pflegende Angehörige

Monika Fischer

Seit Jahrzehnten engagiere ich mich in Arbeitsgruppen und als Journalistin für die pflegenden Angehörigen. Für jene Menschen, vorwiegend Frauen, die sich zu Hause freiwillig für ihre kranken oder behinderten Familienmitglieder einsetzen. Die sich oft bis an die Grenzen belasten und für ihre im Stillen geleistete Arbeit meistens wenig Anerkennung und Wertschätzung bekommen. Nach langem hat die Politik die Bedeutung dieser für die Gesellschaft unverzichtbare Arbeit erkannt. Ihr Wert wird in der Schweiz auf jährlich rund 9,5 Milliarden Franken geschätzt. Am Valentinstag fand in Luzern erstmals ein Dankesanlass für die pflegenden Angehörigen des Kantons statt. Der zuständige Regierungsrat sprach den Anwesenden seine Anerkennung und Wertschätzung aus und forderte von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die pflegenden Angehörigen.

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