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Frauenweis(s)heiten im Oktober

Mona Kurmann ist gebürtige Dänin und spricht perfekt Schweizerdeutsch. Ein Leben lang Kinder hat sie betreut. Ihre eigenen hat sie weitgehend allein erzogen, und sie war eine Arbeitsleben lang Erziehungsperson in Kinderheimen. Auch heute noch gibt sie jungen Personen in schwierigen Situationen bei sich ein Daheim. Sie findet, die Jugendlichen seien alle in Ordnung. "Es sind die Umstände, labile oder gewalttätige Eltern, die es ihnen schwermachen." Ihnen möchte Mona eine Chance geben.

Wo wird die Eigenständigkeit alter Menschen gewahrt, wo fängt die Bevormundung an? Dieser Frage geht Monika Fischer nach. Wie gehen wir als Gesellschaft mit der Eigenständigkeit Betagter um, wo liegt deren persönliche Verantwortung, wo diejenige der Angehörigen, der Pflegefachpersonen und von uns allen?

Ein Glücksgefühl durchströmte Bernadette Kurmann, als sie diese Woche von der Vergabe des Friedensnobelpreises hörte. Nadia Murad und Denis Mukwege, heissen die beiden Nobelpreisträger, ein Arzt, der sich in seiner Heimat Vergewaltigungsopfern annimmt und eine junge Jesidin, die öffentlich das an ihr verübte Kriegsverbrechen anklagt.

Wir freuen uns, wenn Sie unseren monatlichen, elektronischen Brief lesen und im Sinne der Vernetzung an Menschen aller Generationen weiterleiten.Die Arbeitsgruppe Frauen-Weis(s)heitenMonika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
«Ich hatte in meinem Leben stets Glück»
«Ich hatte in meinem Leben stets Glück»

«Sie ist mein Engel, sie hat mich gerettet»

Bernadette Kurmann

Ein Leben lang hat Mona Kurmann (1949) Kinder betreut. Da sind ihre eigenen vier Kinder, dort die fremden Kinder in schwierigen Familiensituationen, für die sie als Sozialpädagogin sorgt. Ihr erstes Kind ist sehbehindert und braucht besonders intensive Betreuung. Es wird geboren, als eine kurze Freundschaft längst aufgelöst ist. Mona übernimmt die volle Verantwortung. Zweimal heiratet Mona. Zweimal scheitert die Ehe, weil sich die Partner in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Sie macht sich Vorwürfe: "Du hast es schon wieder nicht geschafft." Schliesslich zieht sie vier Kinder alleine auf. Daneben betreut sie Kinder im Heim. Selbst heute noch unterstützt sie junge Menschen in schwierigen Situationen. Weil sie alle gute Menschen sind und im Leben einfach Pech gehabt haben. "Sie ist mein Engel. Sie hat mich gerettet", sagt eine junge Frau, die im Moment bei ihr lebt. Irgendwie ist sie das wirklich!

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Selbstbestimmung: Im Alter eine Gratwanderung?

Monika Fischer

Sie ging selbstbestimmt durchs Leben. Sie arbeitete in einem anspruchsvollen Beruf, führte ein Geschäft und gehörte nach Einführung des Frauenstimmrechts zu den ersten Politikerinnen. Energisch vertrat sie ihre eigenständige Meinung auch gegen aussen.

Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte sie vor zehn Jahren das Haus und zog in eine Zweieinhalbzimmer-Wohnung mit Dienstleistungen. Kochen hatte sie nie gelernt. 35 Jahre hatte dieselbe Köchin die Hauswirtschaft im Geschäftshaushalt besorgt. Deshalb geht die Seniorin jeden Mittag zum Essen ins benachbarte Alterszentrum. Sie sitzt am Tisch mit einem verwitweten Rentner aus dem gleichen Haus. Angeregt diskutieren die beiden über dies und jenes und über die Gemeinschaftsanlässe, die sie für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses organisieren. Offen sprechen sie über das selbstbestimmte Leben, über den Glauben, das Alter und die Endlichkeit. Wach beobachtet die Seniorin die Entwicklung in Heim und Spitex und spricht kritische Punkte direkt an. «Sie hören es nicht gern, wenn ich meinen Mund aufmache, und ich bin deswegen nicht beliebt», sagt sie lachend.

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AKTUELL

Es gibt noch viel zu tun

Bernadette Kurmann

Ein Glücksgefühl durchströmte mich, als ich diese Woche von der Vergabe des Friedensnobelpreises hörte. Nadia Murad und Denis Mukwege, heissen die beiden Nobelpreisträger, ein Arzt, der sich in seiner Heimat Vergewaltigungsopfern annimmt und eine junge Jesidin, die öffentlich das an ihr verübte Kriegsverbrechen anklagt.
Vergewaltigungen sind uralte Kriegsverbrechen und die schrecklichsten, die ich mir vorstellen kann. Hier werden Frauen zur Waffe entfremdet, um den Gegner zu bekämpfen, zu bestrafen und zu erniedrigen. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die eigene Frau, die eigene Tochter oder Mutter vom Gegner geschnappt und vergewaltigt wird. Die Verletzung sitzt tiefer als jede Wunde, die mit einer anderen Waffe zugefügt werden kann. Die Frauen werden entmenschlicht, geschunden und an Leib und Seele verletzt. Ihre Wunden bleiben ein Leben lang. Die Opfer bleiben in der Regel stumm und werden kaum sichtbar.

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