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Frauenweis(s)heiten im Oktober

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Älterwerden ist eine Zeit des Erinnerns. In der Rückschau entdecken viele Menschen so etwas wie einen roten Faden, der sich durch ihr Leben zieht. Er zeigt, wie sich etwas entwickelt hat und gewachsen ist. So erfährt es die im Porträt vorgestellte Christine Jordi-Morf. Gemeinsames Wohnen hat ihr Leben geprägt. Davon konnten auch andere Menschen profitieren. Deshalb setzt sie sich auch im Alter dafür ein.

Im Zusammenhang mit dem Jubiläum «50 Jahre Frauenstimmrecht» sind die kommenden Monate für viele Frauen mit Erinnerungen verbunden. Der vom Verein CH2021 organisierte Auftakt zu zahlreichen Anlässen fand im September im Kantonsratssaal in Luzern statt, hatte der Kanton doch dem Frauenstimm- und wahlrecht auf kantonaler Ebene schon am 25. Oktober 1970 zugestimmt. Es war eine wichtige Vorentscheidung für die nationale Abstimmung vom 7. Februar 1971. Im Frauentalk unter dem Stichwort «Ausgrenzung» zeigten sich die beteiligten Frauen beeindruckt von den Pionierinnen, die alles versucht, nicht aufgegeben, Verbündete gesucht und zur Durchsetzung ihres Anliegens Betroffene zu Beteiligten gemacht haben. Dieses Engagement lasse sich auf andere Themen und Gruppen übertragen, die heute noch von der Mitbestimmung ausgegrenzt sind.

Um Erinnerungen drehte sich unter anderem auch das Gespräch von Marie-Louise Barben und Barbara Gurtner mit jungen Feministinnen an der Feministischen Sondersession in Bern. Die jungen Feministinnen wollten wissen, wie die Frauen der GrossmütterRevolution ihr Engagement für Frauenfragen 50 Jahre durchgehalten haben und dabei zwäg und fröhlich geblieben sind. «Wir zeigten, dass wir mit dem Ziel vor Augen hartnäckig und beharrlich durchgehalten haben und überzeugt sind: Es hat sich alles gelohnt, wir würden es wieder machen und bleiben weiterhin gemeinsam dran», meinte Barbara Gurtner in einem Interview.

Auch wir bleiben weiterhin gemeinsam dran.

Wir wünschen Ihnen viel Licht und bunte Farben an den manchmal trüben Herbsttagen und freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen.

Monika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer
fischerabt@bluewin.ch

PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
«Wir wollten uns öffnen, etwas bewegen und voneinander profitieren.»
«Wir wollten uns öffnen, etwas bewegen und voneinander profitieren.»

​«Es wächst etwas, das uns wichtig ist»

Bernadette Kurmann

Von einigen Jahren abgesehen, lebte Christine Jordi-Morf in Thalheim an der Thur, einem verträumten Dorf im Kanton Zürich mit rund 900 Einwohnern. Mit ihren 73 Jahren wohnen sie und ihr Mann Waio zum ersten Mal alleine in einer Wohnung. Gemeinsames Wohnen hat ihr ganzes Leben geprägt, und dafür setzt sie sich bis heute ein.

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WAS UNS BESCHÄFTIGT
Frauentalk zum Auftakt der Jubiläumsfeiern «50 Jahren Frauenstimmrecht» im Kantonsratssaal Luzern: v.l.: Ylfete Fanaj, Cécile Bühlmann, Eva Granwehr und Moderatorin Zita Küng.
Frauentalk zum Auftakt der Jubiläumsfeiern «50 Jahren Frauenstimmrecht» im Kantonsratssaal Luzern: v.l.: Ylfete Fanaj, Cécile Bühlmann, Eva Granwehr und Moderatorin Zita Küng.

Mut, immer wieder aufzubrechen

Monika Fischer

Nächstes Jahr feiern wir «50 Jahre Frauenstimmrecht». Anfangs September fand im Kantonsratssaal in Luzern der Countdown zu zahlreichen Jubiläumsanlässen in der ganzen Schweiz statt (siehe Website www.ch2021.ch). Der Frauentalk zum Thema Ausgrenzung weckte in mir Erinnerungen an die Zeit vor 50 Jahren und an die damals erfahrene Ausgrenzung. Ich sehe mich wieder als junge Lehrerin vor einer Schulklasse stehen. Bisher war ich meinen Weg eigenständig gegangen und hatte mich gegenüber den Männern nicht benachteiligt gefühlt. Erst im Zusammenhang mit den Diskussionen rund ums Frauenstimmrecht wurde mir die fehlende Gleichberechtigung bewusst.

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AKTUELL

«Wau: schön, seid ihr da!»

Monika Fischer

GrossmütterRevolution an der Feministischen Sondersession in Bern.

Parallel zur Eidgenössischen Herbstsession fand im September in Bern die erste Feministische Sondersession statt. Die beiden Vertreterinnen der GrossmütterRevolution, Marie-Louise Barben und Barbara Gurtner, wurden von den jungen Feministinnen herzlich empfangen. Der Austausch mit jungen Feministinnen im Workshop wurde sehr geschätzt und zeigte: Die jungen Frauen beschäftigen ähnliche Themen wie die ältere Generation früher, allerdings auf einem anderen Level. Gemeinsam möchten sie im Einsatz für Frauenanliegen dranbleiben.

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