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Frauenweis(s)heiten im September

Maria Arnold-Hengartner war ein ungestümes, lebhaftes Mädchen, das vor Lebenslust nur so sprudelte. Sie genoss ihre Kindheit. Was folgte, war ein Leben mit allerhand Herausforderungen: Sie erfuhr heftige Ablehnung durch die Schwiegereltern, lebte in Brasilien, wo ihr Mann schwer verunfallte. Zurück in der Schweiz war sie schliesslich an ihrem Wohnort Jahrzehnte lang freiwillig tätig. Inzwischen ist Maria Arnold 85 Jahre alt und hat – bei allen Schwierigkeiten – ihre Lebensfreude bewahrt.

Zurück von den Ferien landete Renate Mezger hart auf dem Boden der Realität. Die Schlagzeilen über Flüchtlinge waren nicht verebbt. Im Gegenteil, Hilferufe prasselten direkt auf sie ein. Sie fühlt sich überfordert und weiss nicht wohin mit ihrer Ohnmacht. Es geschehen auch in unserem Land sehr viele unverständliche, ja ungerechte Dinge.

Während der Ferienzeit war in den Medien zu lesen, dass die Universität von Tokyo junge Frauen regelrecht beschissen hat. Sie wurden an Prüfungen für das Ärztestudium kategorisch schlechter benotet als die Männer. Wir sind entsetzt, dass dies in einem aufgeklärten Land noch immer möglich ist und meinen, das sei kein Gentleman-Delikt, sondern Betrug.

Wir freuen uns, wenn Sie unseren monatlichen, elektronischen Brief lesen und im Sinne der Vernetzung an Menschen aller Generationen weiterleiten.
Die Arbeitsgruppe Frauen-Weis(s)heitenMonika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
Selbstbestimmung und Lebensfreude begleiten Maria Arnold-Hengartner seit 85 Jahren.​
Selbstbestimmung und Lebensfreude begleiten Maria Arnold-Hengartner seit 85 Jahren.​

«Du bist keine Schwiegertochter, du bist eine Revolution»

Foto und Text: Monika Fischer

Maria Arnold (1933) geniesst das Leben in ihrem Chalet mit Blick auf den Vierwaldstättersee. Sie schätzt das Quartier, wo sich die Nachbarn gegenseitig helfen. Die vielen Blumen am Haus und im Garten pflegt sie selber und ist auch sonst aktiv. Während sie die von einer Frauengruppe gestrickten Socken, Pullover, Decken für ein Kinderheim in der Ukraine in Kisten verpackt, erzählt sie lebhaft von ihrem bewegten Leben: Von der Kindheit und Jugend in der Grossfamilie an der Schweizergrenze, der Ablehnung durch die Schwiegereltern, den Jahren in Brasilien und vom schweren Unfall ihres Mannes. Immer wieder ertönt ihr helles Lachen. Bei allen Schwierigkeiten hat sie ihre Lebensfreude und ihren Humor bewahrt.

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Abseits …

Renate Metzger

Zwei Wochen meiner Ferien verbrachte ich auf einer Hütte im Tessin, oberhalb von Brissago. Ich bewirtete Gäste, freute mich über das schöne Wetter, verwünschte den zwischendurch auftauchenden Nebel, genoss den Sonnenaufgang, den Blick aufs Alpenpanorama, die frische Luft, die Ruhe am Abend. Kochen und backen mit dem Holzofen, warmes Wasser nur aus dem grossen Topf über dem Feuer, kein Mixer, kein TV, kein Radio. Und keine Fussballweltmeisterschaft. Kein Wimbledon. Keine täglichen Hiobsbotschaften über ertrunkene Flüchtlinge, gescheiterte Hilfsmissionen, über Fehlentscheide in Wirtschaft und Politik, über Nationalismus, Fundamentalismus und Korruption. Schnell sind sie vergangen, die beiden Wochen. Der Flug hinunter ins Tal war atemberaubend, die Landung sanft. Das Ankommen aber ist ernüchternd.

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AKTUELL

Eine Welt für Männer

Bernadette Kurmann

Während der Sommerferien ging eine Meldung aus Japan durch die Medien. Dort wurden Frauen an der Aufnahmeprüfung für ein Medizinstudium systematisch diskriminiert, ja regelrecht beschissen. Die Verantwortlichen der Tokyo Medical University stuften die weiblichen Prüflinge durchgängig schlechter ein, ihren männlichen Kollegen erhöhten sie die Punktezahl. Grund: Das Land brauche Vollzeit arbeitende Männer. Das geschah unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ihr spielten sie vor, die Prüfung sei neutral und verlaufe gerecht. Mich traf diese Meldung tief ins Mark. Ich war überrascht, wie mich diese weibliche Diskriminierung - eine unter Tausenden - erschütterte. Warum nur?

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