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Das RegioForum Zentralschweiz

Das RegioForum Zentralschweiz bei seinem ersten grossen Auftritt am Marktplatz Luzern60plus in Luzern: v.l. Monika Fischer, Claudia Küttel-Fallegger, Dagmar Böhler- Kreitlow, Krista Pfenninger, Monika Zurkirchen, Veronika Bossard
Das RegioForum Zentralschweiz bei seinem ersten grossen Auftritt am Marktplatz Luzern60plus in Luzern: v.l. Monika Fischer, Claudia Küttel-Fallegger, Dagmar Böhler- Kreitlow, Krista Pfenninger, Monika Zurkirchen, Veronika Bossard

Text und Fotos: Monika Fischer


Wir sind sechs unterschiedliche alte Frauen aus Luzern und der Zentralschweiz. Uns verbindet neben der Bereitschaft zum Austausch der feste Wille, uns einzumischen und gemeinsam etwas zu bewegen. Bei unseren ebenso lustvollen wie anregenden Treffen erfahren wir: Wir haben als alte Frauen aufgrund unserer vielfältigen Lebenserfahrungen etwas zu sagen. Wenn wir uns zusammentun, sind wir eine starke Kraft.

(Fortsetzung)

Ausgehend vom Manifest des Vereins GrossmütterRevolution möchten wir veraltete Bilder über alte Frauen aufbrechen und uns in der Region austauschen über das, was uns beschäftigt:
Wie können wir gut alt werden? Was hindert, was unterstützt uns dabei? Was ist uns im Hinblick auf die Zukunft wichtig? Wie können wir den Austausch mit den jüngeren Generationen pflegen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen möchten wir uns prozessorientiert auf den Weg machen und uns mit feministischem Blick mit anderen alten Frauen auseinandersetzen.

Auftritt am Marktplatz Luzern60plus
Auftritt am Marktplatz Luzern60plus

Auftritt am Marktplatz Luzern60plus
In wenigen Sitzungen hatten wir unseren ersten öffentlichen Auftritt am 6. Mai 2023 mit unserem Stand am Marktplatz Luzern60plus vorbereitet. Sprüche auf Blättern mit farbigen Punkten lockten die bald zahlreich hereingeströmten Besucherinnen und Besucher an. Da hiess es z.B.:

«Die GrossmütterRevolution unterstützt die Selbstwirksamkeit alter Frauen»,
«Wir sind sichtbar und mischen uns ein»
«Lustvoll handeln statt leidvoll lächeln»
«vergiss niemals, dass alte Frauen coole Mädchen sind, die halt schon länger leben»

Sehr rasch entstanden echte und oft tiefgreifende Gespräche zum Thema Alter, Generationen, alte Frauen.

Super, dass es Euch gibt!

Diesen Satz hörten wir immer wieder. Nur wenige Besucherinnen und Besucher zogen am Stand vorbei, ohne stehenzubleiben. Viele liessen sich ansprechen. Sie rühmten die anregenden Sprüche und freuten sich über die Plattform für den Austausch alter Frauen.

Einige Frauen bedauerten, dass sie sich früher wenig für die Situation der Frauen interessiert hatten. «Damals ging alles an mir vorbei. Jetzt bin ich wacher. Wenn ich das hier lese, überkommt mich eine Wut über meine Naivität. Doch vielleicht ist es noch nicht zu spät», meinte eine Frau, und eine andere sagte: «Leider hat mich früher niemand über die Situation der Frauen aufgeklärt. So verpasste ich die Auseinandersetzungen mit den ungleichen Löhnen usw.. Heute bin ich interessiert und diskutiere mit.» Eine weitere Frau, die vier Kinder grossgezogen hat, ist froh, dass sie noch mit ihrem Mann zusammenlebt: «Sonst wäre ich in der Altersarmut gelandet.» Geschätzt wurden auch die roten Herzen als Zeichen der Herzensarbeit, die viele Frauen geleistet haben und noch immer leisten.

«Und wo sind die Männer? Wo die Grossväter?»,
gab es hie und da zu hören. Erfreuliches Interesse zeigten auch ein paar jüngere Besucherinnen und Besucher. Ein Vater mit einem kleinen Mädchen meinte: «Euer Stand ist ganz toll. Bringt euer Wissen ein. Das ist wichtig. Ich wünsche euch weiterhin viel Energie und Freude.» Eine jüngere Frau mit einem Kind an der Hand erkundigte sich ausführlich über die GrossmütterRevolution, deckte sich mit allen Unterlagen ein, freute sich über die neuen Bilder der Grossmütter und dankte für das Engagement der alten Frauen. Sie umarmte die am Stand stehende Frau spontan und erklärte unter Tränen: «Bei den neuen Grossmüttern könnte ich mich wohlfühlen.»

Der Schatz der gewonnenen Jahre
Bald nach dem Marktplatz trafen wir uns in einer erweiterten Gruppe zu einem Austausch. Wir machten uns Gedanken darüber, wie wir von unserer Mütter- und GrossmütterGeneration geprägt wurden und was sich in unserem Leben im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung verändert hat. Dies sind nicht nur die Altersbilder. Vielmehr haben wir heute als alte Frauen viel mehr Möglichkeiten. Dabei dürfen wir den Blick auf die Ungleichheiten des Lebens im Alter nicht vergessen, ist doch die Altersarmut statistisch erwiesen. Ebenso wichtig ist es, unsere Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. Sich Zeit zu nehmen für die Familie und andere Menschen ist ein Gegengewicht zur Speed-Gesellschaft. Auch der generationenübergreifende Austausch unterstützt, verbindet, regt an. «Wir können im Alter etwas weitergeben, wenn wir einstehen für Menschen, denen es nicht so gut geht», so eine der Feststellungen des angeregten Vorabend-Austauschs.

Mehr zum Regioforum Zentralschweiz gibt es hier

Infoflyer_Grossmuetter RF ZS def.pdf

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