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Wenn ein Name falsche Assoziationen weckt

Kathrin Keller

Für viele Frauen der heutigen Grossmütter-Generation gehört der Umgang mit Laptop, Tablet und Handy zur Selbstverständlichkeit. Auch ich bin regelmässig im Internet aktiv, unter anderem als Gründungsmitglied der „Freien Frauen im Alter“. Unter diesem Namen publiziert eine Gruppe Berner Frauen auf der Homepage der GrossmütterRevolution ihre Informationen und Einladungen zu den Diskussions-Nachmittagen in der Berner Länggasse. Wir Gründerinnen haben die Bezeichnung „Freie Frauen im Alter“ im Frühjahr 2015 bewusst gewählt. Wir sind überzeugt, dass der heutigen Grossmütter-Generation vielfältige Wege mit neuen Freiheiten offenstehen, Freiheiten, von denen unsere Mütter und Grossmütter höchstens träumen konnten.

(Fortsetzung)

Unter dem Motto „Wie geht Frau im Alter mit der neuen Freiheit um?“ wollen wir uns selber und andern Frauen Mut machen, selbstbewusst aufzutreten und nach neuen Leitbildern zu suchen. Unsere Veranstaltungen in Bern sind gut besucht, die Themen kommen an, die Diskussionen sind lebhaft.

Diskussionen um die „Freien Frauen im Alter“
Allerdings haben einige der interessierten Berner Frauen zu Beginn wenig Freude an uns „Freien Frauen im Alter“. Mit den Inhalten und der Form der Veranstaltungen sind sie zwar zufrieden, stossen sich aber an der Wahl unseres Namens. Sie empfehlen uns dringend, den Begriff „Freie Frauen“ zu googeln, und sprechen von zweideutigen Inhalten, die sie mit unserer Gruppenbezeichnung in Verbindung bringen.

Ich nehme die Kritik nicht allzu ernst. Im Gegenteil: Mir gefällt sogar, dass unser Name zu Diskussionen Anlass gibt. Wie war es doch zu Beginn mit der GrossmütterRevolution? Auch dieser Name wurde beinahe an jeder Tagung kontrovers diskutiert und immer wieder in Frage gestellt. Aussagekräftige Namen geben eben zu reden, regen das Gespräch an. Das ist gut so, sogar sehr gut! Das denke auch ich als eine der „Freien Frauen im Alter“ – bis letzten Herbst wenigstens.

Von einem Tag auf den andern ist mein Spamordner voller Nachrichten eindeutig zweideutigen Inhalts. Warum diese anzüglichen Mails und wie sind sie abzustellen? Als ein Team-Mitglied von ähnlichen Attacken erzählt, sehe ich die Ursache der unerwünschten Mailflut bald bei den „Freien Frauen im Alter“. Haben die Berner Kritikerinnen am Ende doch Recht? Für mich wird deutlich: So kann es nicht weitergehen! Ein neuer Name muss her! Aber wie und woher?

Der neue Name
Eine Kollegin unserer Arbeitsgruppe sucht nicht lange. „Vielleicht sind die Zeiten der „Freien Frauen im Alter“ vorbei“, gibt sie zu bedenken und erinnert an die Gespräche mit vielen Frauen der GrossmütterRevolution an Tagung, Forum und Retraiten im vergangenen Jahr. Ja, vielleicht drängt sich ein Namenswechsel auf, weniger wegen der Mailangriffe, sondern ganz grundsätzlich. Die Projektleitung und das Matronat der GrossmütterRevolution lancieren nämlich 2018 mit den RegioForen ein neues Veranstaltungs-Gefäss. Hier können und sollen wir Bernerinnen mit unserer dreijährigen Erfahrung eine Vorreiterinnen-Rolle übernehmen.

„Das ist doch der Neubeginn!“, geht mir durch den Kopf. Der neue Name ist gefunden! Plötzlich sprudeln die Vorschläge und Ideen für die nächsten Veranstaltungen in Bern. Ich freue mich, zusammen mit den bisherigen „Freien Frauen im Alter“, Katharina Fehr, Evelyne Günzburger, Françoise Gysi-Klaus und Regula Willi, unsere ursprünglichen Anliegen weiterzuentwickeln. Ab Frühling 2018 sind wir fünf Frauen das Team von RegioForum Bern der GrossmütterRevolution.

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